Rudolf Kozian

Autounternehmer. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1891    † 1944

 

Lebenslauf

Rudolf Kozian wurde am 30.4.1891 in Wien geboren. Er war Autounternehmer. Von 1915 bis 1918 war er Soldat im 1.  Weltkrieg. Er war Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 9. 12. 1943 wurde Rudolf Kozian verhaftet und am 20. 6. 1944 wegen Wehrkraftzersetzung (’Beschimpfung des Führers‘) zum Tode verurteilt. Am 8.11.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Am 10. oder 11. November 1943 fuhr der Angeklagte mit der Ehefrau Kiene, die aus dem Altreich nach Hainfeld umquartiert worden war (…) Sie erzählte ihm, dass sie aus Essen stamme und dort durch einen Terrorangriff ausgebombt worden sei.(…) Der Angeklagte (…) sagte zur Zeugin: „Der Führer hat bei seiner Rede im November vergangenen Jahres von den Schlusskämpfen um Stalingrad gesagt: Wir haben Stalingrad mit unseren Truppen bereits besetzt und werden den Rest im Handstreich nehmen. Statt dessen wurde Stalingrad vom Feind eingenommen und der Führer hat sich hinter Schweigen verschanzt, anstatt die Bevölkerung darüber aufzuklären.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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